Wundervoller spiritueller Weg, von Giribhu Muhs, Berlin

Mein Name ist Giribhu, ich bin Ende dreißig und lebe in Berlin. Ich kann nicht behaupten, dass ich als Kind oder Jugendliche außerordentliche Erlebnisse spiritueller Art gehabt hätte. Ich bin nie besonders gläubig gewesen, obwohl ich konfirmiert war. Am Ende meines Studiums bin ich aus der Kirche ausgetreten, weil es keinen Sinn mehr für mich machte Mitglied zu bleiben. Ich war sicherlich schon immer auf der Suche nach etwas Anderem, aber ich wusste nicht, was es ist. Im Nachhinein weiß ich, dass ich innerlich um Hilfe gerufen haben muss, sonst wäre nie das Wunder geschehen, diesen wundervollen spirituellen Weg von Sri Chinmoy zu finden.

Mein ganzes Leben habe ich immer eine Art Unzufriedenheit und Traurigkeit empfunden und nicht gewusst, warum. Meine Familie und Freunde wollten mich immer überzeugen, dass es mir doch gut gehen müsse, da ich doch alles hatte. Anscheinend hatte ich doch nicht das, was mich zufrieden und glücklich machte. Ich hatte viele Fragen, die keiner beantworten konnte, und wollte mich und mein eigenes Leben besser verstehen.
Mit Anfang dreißig entschloss ich mich meinen Job zu kündigen und für zwei Monate nach Nepal und Tibet zu reisen. Ich brauchte Zeit für mich und wollte dafür in eine andere Umgebung. Ich musste mein Leben ändern. Ich wusste nicht, was mich erwarten wird. Ich hatte das Gefühl, wenn ich es jetzt nicht tue, dann nie. Da ich einige Bücher über Meditation gelesen hatte, wollte ich im Süden von Nepal, Buddhas Geburtsstätte und einen Meditationskurs besuchen. Nachdem ich nach 12 Stunden Fahrt in einem ziemlich unbequemen Bus, nicht das vorgefunden hatte, was ich mir vorgestellt hatte, bin ich am nächsten Tag die 12 Stunden wieder zurück in die Hauptstadt Kathmandu gefahren. Ich dachte mir dort, dass ich sicherlich einen geeigneten Meditationskurs in Berlin finden werde, da es dort genug Angebote gibt. Doch da es in Berlin kein Himalaya-Gebirge gibt, bin ich nochmals für eine Zeit Wandern gegangen und habe das das Land Nepal mit seiner schönen Natur und seinen wundervollen Menschen genossen.

Kurz nach meiner Rückkehr bin ich dann über einen kleinen Aushang für einen Vortrag mit anschließendem kostenlosen Meditationskurs gestolpert. Die Dinge, die ich dort in diesem Vortrag von Sri Chinmoys Schülern gehört habe, waren genau die Dinge, die ich während meiner Reise erlebt und in Büchern gelesen hatte. Hier war ich richtig! Das Meditieren fiel mir nicht leicht, aber ich merkte es tat mir gut. Und das Singen von spirituellen Liedern hat mir auch gefallen, da ich schon als Kind gerne gesungen habe.
Mir wäre nie die Idee gekommen, einen Meister zu suchen, wobei ich schon einiges über Meister gelesen hatte und mich diese Welten völlig faszinierten. Als jedoch der Vorschlag seitens der Meditationskursleiter kam, sich als Schüler bei Sri Chinmoy zu bewerben, dachte ich mir, warum sollte ich es nicht mal versuchen. Als ich dann Wochen später, ich war gerade von meiner zweiten Reise nach Nepal und Indien zurück, die positive Antwort hörte, war ich überglücklich. Sri Chinmoy hatte mich als Schülerin angenommen! Ich konnte mir jedoch nichts genaues darunter vorstellen und wusste nicht, was mich erwarten wird.

Ein halbes Jahr später habe ich meinen Meister dann das erste Mal getroffen. Ich bin nach Paris gefahren, da Sri Chinmoy dort eines seiner vielen kostenlosen Konzerte geben wollte. Nach einer Bootsfahrt mit allen Schülern, hat mich Sri Chinmoy einen kurzen Moment angesehen und dieser Blick hat in mir etwas verändert. Ich spürte¸ dass sich die innere Verbindung zu meinem Meister gefestigt hatte. Ich wusste, jetzt war ich wirklich als Schülerin angenommen.
2005 ist Sri Chinmoy für eine Konzerttournee in Deutschland auch nach Berlin gekommen. Es war eine Freude bei den Vorbereitungen für dieses Konzert mitzuhelfen. Es war erstaunlich, was wir mit einer kleinen Gruppe von Leuten auf die Beine gestellt hatten. Das Konzert war ein voller Erfolg! Viele Zuhörer haben bei dem Konzert den inneren Frieden gespürt, den Sri Chinmoy ausstrahlt.

Ein gutes Jahr später entschloss ich mich 3 Monate nach New York zu gehen, um beim längsten Staßenrennen der Welt, dem 3100-Meilen-Lauf, mitzuhelfen. Dieses Rennen ist von Sri Chinmoy vor einigen Jahren ins Leben gerufen worden. Ich half mit, die Läufer mit Essen zu versorgen und hatte die Gelegenheit meinen Meister fast jeden Tag zu sehen. Es war eine sehr anstrengende, jedoch wundervolle Zeit, die ich nicht missen möchte. Und wie sich herausstellte war es eine letzte Gelegenheit in der Nähe meines Meisters zu sein. Denn zwei Monate später, ich war wieder in Berlin, kam leider die traurige Nachricht aus New York, dass Sri Chinmoy seinen physischen Körper verlassen hatte. Es war für uns alle ein großer Schock. Doch heute spüre ich seine innere Präsenz und Anleitung stärker als zuvor.

Letztes Jahr bin ich dann zu einem meiner bisher größten Abenteuer aufgebrochen. Ich bin mit dem World Harmony Run durch Australien gelaufen, und habe in. 111 Tagen einmal das Land umrundet. Wir haben die Distanz von 15.000 km mit einem Team von rund 17 Läufern in einer Art Staffellauf mit einer brennenden Fackel zurückgelegt. Die Eindrücke von diesem Land sind unbeschreiblich! Wir haben sehr viele Menschen auf der Strecke getroffen und viele Kinder in Schulen besucht, die uns mit Begeisterung empfangen haben. Mit dem World Harmony Run, von Sri Chinmoy vor über 20 Jahren ins Leben gerufen, bin ich ebenfalls in Europa, Afrika und Asien unterwegs gewesen. In Afrika hatte ich die Möglichkeit einige Weltklasseläufer zu treffen.

Heute fühle ich eine große Dankbarkeit für jeden Moment, den ich mit meinem Meister erleben durfte. Und ich bin ebenfalls dankbar für die ständige Inspiration über mich hinauszuwachsen und Dinge zu tun, die ich nie für möglich gehalten habe. Ich habe dieses Jahr meine ersten beiden 24-Stunden-Läufe absolviert und möchte in dieser Richtung noch weiter gehen. Seit ich bewusster durchs Leben gehe, ist mir vieles klarer geworden. Endlich habe ich einige Antworten auf meine Fragen bekommen. Aber es gibt noch viel zu entdecken. Dieser spirituelle Weg ist voller Überraschungen und Wunder und ich bin gespannt auf die nächsten Jahre meines Weges!

Giribhu Muhs, Berlin
22. Oktober 2009