Ein Augenblick in der Gegenwart dieses außergewöhnlichen Mannes, von Chintamani

Mir war in meinem Leben schon früh klar, dass mich das beengende Streben nach vergänglichen Freuden und Errungenschaften, so wie ich es Tag täglich in meiner Umgebung beobachten konnte, nicht zufriedenstellen konnte, und dass ich meine eigene Suche auf Gott ausrichten wollte. Ein spirituelles Leben zu führen erschien mir also immer schon als die einzige Antwort für mich. Als dann meine Mutter Schülerin eines Meditationsmeisters wurde, dachte ich mir, ich könnte es ja auch mit diesem "Sri Chinmoy" versuchen, solange bis ich etwas Besseres gefunden hätte. Nun, ich habe bis heute nichts "Besseres" gefunden, und weiß auch, dass ich nie etwas Besseres werde finden können. Im Gegenteil – im Laufe der Jahre, die ich seit meinem 17. Lebensjahr als Schülerin Sri Chinmoys verbringen durfte, wurde mir nach und nach klar, wie unglaublich glücklich ich mich schätzen kann, dass sich dieser gottverwirklichte Meister der höchsten Stufe bereit erklärt hat, sich meiner anzunehmen. Wie im äußeren Leben, so lassen sich auch die Hürden entlang des inneren Pfades viel leichter bewältigen, wenn einem ein Lehrer mit Rat und Tat zur Seite steht. Und abgesehen von den unendlich geduldigen und liebevollen Anleitungen, die Sri Chinmoy an seine Schüler weitergibt, so genügt für mich schon ein Augenblick in der Gegenwart dieses außergewöhnlichen Mannes, um von tiefem Frieden, pulsierender Freude und schimmernder Zuversicht und Enthusiasmus durchdrungen zu werden, die mir die Gewissheit geben, am richtigen Weg zu sein. Dabei bedeutet ein Schüler Sri Chinmoys zu sein keineswegs, sich von allem "Irdischen" abzuwenden – im Gegenteil: in der Tradition des Integralen Yoga fordert Sri Chinmoy die Akzeptanz und freudige Interaktion mit der Welt, die uns umgibt. Und so habe auch ich gelernt, die Welt, wie sie ist, anzunehmen, ihre Schönheiten und Gelegenheiten zu genießen, von meinen Mitmenschen zu lernen, ihren vermeintlichen Fehlern mit Liebe und Geduld zu begegnen und zu versuchen mitzuhelfen, herrschende Missstände im Wissen um die höheren Wahrheiten, aus dieser unserer Welt zu schaffen.

Chintamani, 25.3.2009