Sri Chinmoys Musik verzauberte mich, von Eshana, Novi Sad, Serbien

Ich werde meiner Mutter Biljana auf ewig dafür dankbar sein, das göttliche Werkzeug gewesen zu sein, mich zu dem spirituellen Lehrer Sri Chinmoy zu führen. Als sie noch Studentin war, begann sich meine Mutter für östliche Philosophie und Yoga zu interessieren. Nach einigen Jahren schloss sie sich jener Gemeinschaft an, die den Lehren Sri Ramana Maharshis folgte. Sie hatten ein wunderschönes Meditationszentrum in unserer kleinen Stadt Zrenjanin – ein altes Haus, welches vollkommen im indischen Stil eingerichtet war. Damals war ich noch ein Kind, und, soweit ich mich erinnere, ging meine Mutter dreimal die Woche zum Yoga. Ich erinnere mich daran, wie ich ihr erzählte, während ich auf das Bild von Ramana Maharshi blickte, welches in ihrem Zimmer an der Wand hing, dass man wirklich sehen konnte, dass dieser Mensch wahrhaftig gut war.

Im Alter von 13 oder 14 ging ich durch schwierige Zeiten. Mir fiel auf, wie sich meine Schulfreunde langsam veränderten, und etwas in mir fühlte wirklichen Schmerz, als ich sie mit dem Rauchen und Trinken anfangen sah und wie sie sich zu überheblichen Erwachsenen entwickelten. Typisch für dieses Alter ist, dass man alles tut, damit einen die anderen respektieren. Ich jedoch empfand dies als unnatürlich und unerfreulich, so dass ich darüber zu grübeln begann, ob etwas mit mir nicht stimmte. Ich musste wohl am falschen Ort und zur falschen Zeit geboren worden sein, dachte ich.

Im Oktober 1993 gab es den ersten Meditationsvortrag basierend auf den Lehren Sri Chinmoys in unserer Stadt. Er war auf drei Abende verteilt. Zu jener Zeit war ich gerade das erste Jahr auf der Hochschule. Meine Mutter fragte mich, ob ich mitkommen wolle. Ich erwiderte: "In Ordnung, weshalb nicht?" – obwohl mit eher geringerem Interesse. Ich kam zum zweiten Abend. Der Raum wimmelte nur so von Menschen. Ich erinnere mich an den angenehmen Duft von Räucherwerk und die dominante Farbe Blau. Ich empfand den Vortrag als recht interessant und kam deshalb auch zum dritten Abend. Im Anschluss gab uns der Meditationskursleiter Tyagananda ein Notenblatt – zwei Lieder Sri Chinmoys. Zuerst spielte er sie auf dem Kassettenrekorder vor und dann sangen wie sie gemeinsam. Als ich die ersten Noten des Liedes "Usha Bala Elo", eine Aufnahme der Gruppe Akasha, vernahm, war ich vollkommen erstaunt. Wie konnte etwas so Wunderbares auf Erden existieren? Sri Chinmoys Musik verzauberte mich.

Bald darauf mussten wir uns entscheiden, ob wir Sri Chinmoys Weg einschlagen wollten. Für meine Mutter war dies nicht einfach, da sie Ramana Maharshi wirklich liebte. Jedoch, andererseits, verlangte es ihr unbedingt nach einem lebenden Meister und sie spürte in der Tat etwas in Sri Chinmoy. Schließlich rang sie sich dazu durch, ein Schüler Sri Chinmoys zu werden. Ich folgte ihr freudig. Ich werde niemals diese frühen Tage in unserem Meditationszentrum vergessen. Endlich fühlte ich mich zu Hause angekommen. Ich besuchte jedes Treffen mit solch großer Freude. Nach dem Schulunterricht rannte ich ins Meditationszentrum, um mich dort rechtzeitig auf die Meditation einstimmen zu können. Und wie viel Wonne schenkten mir Sri Chinmoys Lieder! Dies ist noch heute so.
Ich erkannte, dass ich doch am rechten Ort, zur rechten Zeit geboren worden war – ein Segen ohnegleichen! Meine unendliche, unendliche Dankbarkeit für Sri Chinmoy.

Eshana, Novi Sad, Serbien