Mein Glücklichsein kehrte zurück, von Ivana, Prag, Tschechische Republik

Ich durchlebte eine glückliche Kindheit – einfach ein kleines, fröhliches Kind zu sein, sonst nichts – jedoch änderte sich dies im Alter von 15 Jahren. Noch immer hatte ich liebevolle Eltern, Schwestern und Freunde, und alles lief, sowohl in der Schule als auch in vielen anderen Lebensbereichen, zufriedenstellend. Jedoch, irgendwie war mir das Gefühl des Glücklichseins abhanden gekommen. Auch vermisste ich verzweifelt irgend etwas, wusste aber nicht was.

Im Alter von 19 Jahren, während ich gerade an einer Bushaltestelle wartete, sah ich ein Plakat – ein wenig versteckt, es blieb mir jedoch trotzdem nicht verborgen. Es war die Ankündigung für einen Vortrag und Meditationskurse, gehalten von Schülern des spirituellen Meisters Sri Chinmoy. Die zwei darauf folgenden Monate, während ich an diesen Kursen teilnahm, konnte ich spüren, wie mein Glücklichsein zurückkehrte. Dies machte einen solch gewaltigen Unterschied!
Danach fragten die Kursgeber die Teilnehmer, ob sie Schüler Sri Chinmoys werden wollten. Ich war mir nicht ganz im Klaren darüber, wie ich mich verhalten sollte. Eines Abends, nicht sehr viel später, saß ich friedlich vor einem Bild Sri Chinmoys, welches uns im Kurs gegeben worden war. Ich fragte es, was ich tun sollte. Dann spürte ich, wie mir Sri Chinmoy durch dieses Bild freundlich zulächelte und mich fühlen ließ, dass die "rechte Stunde" noch nicht gekommen war, dass sie aber vielleicht später anbrechen würde.

Im darauf folgenden Jahr machte ich mehrere Erfahrungen. Am Ende dieser Zeitspanne geschah etwas, das damals für mich ein wirkliches Unglück darstellte. Es war ein bisschen wie der "letzte Strohhalm", an den ich mich nun auch nicht mehr halten konnte. Trotzdem war ich der festen Überzeugung, dass irgendwo in der Welt Glücklichsein existieren musste.

Ich begann damit, viele spirituelle Bücher zu lesen. Dann kam mir wieder in Erinnerung, dass ich ein Jahr zuvor an Meditationskursen teilgenommen hatte. Da wollte ich unbedingt wieder hin, und hielt von nun an nach weiteren Plakaten in den Straßen Ausschau. Wie ich später herausfinden sollte, waren Kurse und andere öffentliche Aktivitäten in jenem Zeitraum unterbrochen worden. Einen Monat lang sah ich kein einziges Plakat.
Ich geriet in Verzweiflung. Schließlich erinnerte ich mich daran, dass die Schüler Sri Chinmoys jeden Mittwoch und Samstag am Kursort zusammen trafen. Aus diesem Grund entschloss ich mich, dort am darauf folgenden Mittwoch nach neuen Kursen zu fragen.
Jedoch, dienstags darauf, während ich ziellos durch die Gassen schlenderte, entdeckte ich zwei nebeneinander hängende Plakate – ein violettes und ein grünes, die in der Dunkelheit schimmerten. Eine neue Gelegenheit, ein neues Leben war mir gegeben worden - der größte Segen.

Ivana, Prag