Der Weg mit meinem Meister, von Mag. Petra Kloss

Diese Geschichte ist wohl die wichtigste in meinem Leben. Als mein Meister in mein Leben trat, wurde meine bisherige Welt auf den Kopf gestellt. Ich ahnte wohl, dass es in einem bestimmten Ausmaß zu Veränderungen kommen würde, aber die folgenden Jahre und die Erlebnisse hatten mein komplettes Dasein in einer Art geprägt, die sonst nicht möglich gewesen wäre.

Vorgeschichte

Kurz bevor ich dem Weg meines Meisters begegnete, wurde in mir plötzlich ein tiefes Gefühl wachgerufen; es war die Gewissheit, dass es da drin, in uns, etwas geben müsste. Eine Welt, die ich bewusst noch nicht kannte. Diese Gewissheit signalisierte mir, dass das äußere Leben, dass unser physisches Dasein nur einen Teil unseres Lebens hier auf der Erde darstellt. Es musste da drin (in mir) etwas Weites geben. Diese Stelle bezog sich auf die Herzgegend. Dort schien sich ein „geheimer“ Eingang zu befinden. Ein Tor zu einer Welt, die ich jetzt erforschen sollte.

Erste Begegnung mit dem Weg

Meine erste Begegnung mit dem Weg meines Meisters werde ich wohl für immer in allen Einzelheiten im Gedächtnis bewahren. Ich wundere mich manchmal selbst, wie gut ich dieses Erlebnis in allen Einzelheiten wiedergeben kann, wenn mich andere danach fragen. Ich besuchte nach langem Warten den ersehnten Vortrag, der mir eine Vorstellung darüber geben sollte, was mit diesem Weg verbunden war. Ich betrat aufgeregt (wie ein Kind) und langsam diesen bestimmten Raum, wo alles stattfinden sollte. Ich spürte von weitem, dass hier und heute etwas sehr wichtiges passieren würde. Eine Ehrfurcht überkam mich, wie ich sie vorher nicht kannte. Ich suchte mir einen Platz und ließ die Atmosphäre auf mich wirken. Es war alles sehr hell dort, die Menschen, die zu diesem Weg gehörten, lächelten und waren von einer ungewohnten Einfachheit und Reinheit. Der Schlüsselmoment sollte jedoch erst kommen; als der Vortragende anfing zu sprechen, wusste ich, dass ich einen Punkt erreicht habe, wo es kein Zurück gab. Von diesem Menschen ging eine solche Schönheit und Freude aus, dass ich gar nicht mehr die Worte hörte. Ich kam erst eine ganze Zeit lang später zu mir, als es Zeit war nach Hause zu gehen.

Beginn der Veränderung

Als ich mich entschlossen hatte, diesen Weg zu gehen, begann für mich ein neues Leben. Ich war voller Motivation, Energie und innerer Freude. Besonders deutlich wurde diese Veränderung im Vergleich zu Menschen, die mich jeden Tag umgaben. Das besondere war, diese Freude hatte ich nicht nur für mich, sondern hatte noch „genug über“, um sie mit anderen zu teilen. Dies ist jedoch ein heikler Punkt, denn viele Menschen können oder wollen nicht teilhaben, wenn ein anderer eine „Quelle“ gefunden hat. Jeder muss wohl seine eigene Erfahrung machen.

Erstes großes Treffen

Das erste große Treffen folgte ziemlich bald; es war ein Treffen, wo viele Menschen aus der ganzen Welt zusammengekommen sind, die auch den Weg meines Meisters gingen. Gleichzeitig sollte ich das erste Mal meinem Meister begegnen. Später zu Hause, erinnere ich mich, dass ich sagte, „...ich habe noch nie so viele schöne Menschen auf einmal gesehen.“ Das besondere war, sie waren alle sehr natürlich, sowohl im Gesicht, als auch ihre Kleidung.

Erste Begegnung mit meinem Meister

Meinem Meister begegnete ich bei diesem Treffen das erste Mal; ich war so beschäftigt mit dem Fotografieren, dass ich den eigentlichen Sinn dieses Treffens etwas aus den Augen verloren hatte. Ich habe geglaubt, ich könnte etwas „festhalten“ oder „einfangen“, was meinen Meister ausmachte. Ich war aufgeregt wie ein Kind, es war ein unvergesslicher Ausflug. Erst später sollte ich lernen, was eine innere Verbindung zu einem Meister bedeutet.

Meditationen mit meinem Meister

Die Intensität, welche man spürt, wenn ein Meister von so einem hohen „Rang“ auch nur in der Nähe ist, kann man schwer beschreiben; besonders, weil es von jedem anders empfunden wird. Ich habe Menschen erlebt, die an meinem Meister vorbeigingen, als wäre es nicht von Bedeutung, während ich mich im „Himmel“ befand. Jeder Mensch ist für unterschiedliche „Dinge“ offen. Jeder spürt etwas anderes. Der Höhepunkt meiner Vorstellungskraft waren die gemeinsamen Meditationen. Von einem Meister solchen „Ranges“ kann eine Kraft ausgehen, dass man Schwierigkeiten haben kann, nicht von dieser Intensität, die sich im ganzen Raum verbreitet, „erdrückt“ zu werden. Wenn ein Meister dieses „Ranges“ das Licht herunterbringt, und es versucht für uns Menschen „aushaltbar“ abzuschwächen, damit wir es aushalten, kann man einen Zustand des absoluten Friedens, der absoluten Liebe und der absoluten Kraft erleben. Was mich wiederholt zu Tränen gerührt hat, war das Erlebnis des absoluten „Mitleids“ von Oben. Eine solche „Güte“ habe ich vorher in keinem menschlichen Wesen spüren können.

Mein persönliches „Highlight“ erlebte ich an einem Geburtstag meines Meisters. Dieser Tag war sowieso schon von einer knisternden, himmlischen Atmosphäre…..aber als mein Meister seine Meditation begann, erlebte ich etwas so beeindruckendes…
Die Meditation bezog sich auf die bedingungslose LIEBE. Mein Meister eröffnete die Meditation, und eine unvorstellbare Intensität verbreitete sich in der Atmosphäre. Als ich während dieser Meditation auch noch die Gelegenheit bekam an meinem Meister vorbei gehen zu können, übertraf das meine Vorstellungskraft! Mein Meister befand sich in diesem Moment in einem Zustand…. Er war „IN DER LIEBE“, er war „DIE LIEBE“…ich stand vor ihm, und spürte, dass meine Vorstellung von bedingungsloser Liebe bis dahin nur ein Bruchteil dessen gewesen ist, was ich in diesem Moment spüren konnte! Ich musste an meine Mutter denken, an die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind; denn dies ist die annähernd reinste und stärkste Liebe, die Menschen fähig sind zu spüren. Die Liebe meiner Mutter war enorm stark.
Doch das, was ich jetzt spürte, entzog sich menschlichen Gefühlen….
Später erinnere ich mich, dass ich noch mindestens eine halbe Stunde bewegungslos an meinem Platz saß... . Ich war unfähig mich zu bewegen.

Humor meines Meisters

Mein Meister war unglaublich humorvoll und unschuldig. Er konnte lachen wie ein kleines Kind. Seine Augen strahlten, wenn er sich freute.

Humor ist von größter Wichtigkeit im Leben, genauso auf dem Weg eines Meisters, meines Meisters. Oft erlebte ich, wie man ihn durch einfache Geschichten zum lachen bringen konnte. Er selber erzählte so oft wie möglich Geschichten über die wir lachen konnten…

Innere Verbindung

Die innere Verbindung zu einem Meister ist die Basis der weiteren Entwicklung. Man wird sich langsam dessen bewusst, dass es eine innere „Autobahn“ einen inneren „Tunnel“ direkt in das Herz des Meisters gibt. Diese Verbindung wird immer fester, immer stabiler. Man kann sie jederzeit abrufen, egal wo man ist, egal was man tut. Dein Meister ist immer bei Dir, wenn Du es willst. Er ist auch da, wenn Du ihn nicht bewusst rufst. Er begleitet Dich auf deinem weiteren Weg, wie ein Mentor, wie ein Freund, wie ein Vater, wie eine Mutter…

Und letztendlich ist er in direkter Verbindung mit der Quelle, mit dem Schöpfer…. Er ist wie eine Brücke, die uns hilft, den verloren geglaubten Weg nach Hause wieder zu finden.

Schlusswort

Auf einem spirituellen Weg geht es niemals um den Meister selbst. Der Meister ist nur ein „Gesandter“, ein Vertreter. Seine „Hingabe“ an die Menschen ist von unschätzbarem Wert. Je höher ein solcher Meister in seiner Entwicklung schon ist, desto schneller bewegt sich auch der gesamte Weg dieses Meisters. Ich hatte die Gelegenheit in einen „Schnellzug“ einzusteigen!! Erst Jahre später, letzte Weihnachten, hatte ich die Gelegenheit einen anderen Meister kurz zu erleben. Es sollte eine Inspiration sein, zu Weihnachten. Alles was ich sagen kann ist, dass der Begriff „Schnellzug“ tatsächlich seine Berechtigung hat. Dieses Erlebnis kam nicht im Geringsten an das heran, was ich gewohnt war. Dieser Meister war voller Liebe und Leichtigkeit, die Menschen waren fröhlich, liebevoll….jedoch erst in diesen zwei Stunden begriff ich ernsthaft, mit welcher Geschwindigkeit und Intensität ich mich auf dem Weg meines Meisters bewegte.
Ich war trotzdem sehr froh, dass diese Menschen hier versammelt waren und diesen Meister hatten. Er hat ihnen das Licht gezeigt. Sie waren so dankbar und glücklich. Ich habe erfahren, dass dieser Meister und die Menschen auf seinem Weg meines Meisters innerlich und äußerlich gedacht haben, als er im letzten Oktober (2007) von dieser Welt gegangen ist.

In Liebe für meinen Meister und alle, die aus ganzem Herzen den Weg meines Meisters gehen.

Es ist kein einfacher Weg, aber der innere Fortschritt ist hier von unvorstellbarem Wert.

Mag. Petra Kloss, Wien den 26. Februar 2008